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Zahnarztpraxis Nekzai in Hamburg-Wandsbek
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Wurzelbehandelte Zähne

Wurzelbehandelte Zähne sind das Resultat einer endodontischen Therapie, die durchgeführt wird, um einen Zahn zu erhalten, dessen Pulpa (Zahnnerv) irreversibel geschädigt oder abgestorben ist. Diese Behandlung, auch Wurzelkanalbehandlung genannt, ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Zahnheilkunde und ermöglicht es, Zähne zu retten, die andernfalls extrahiert werden müssten.

Anatomie und Pathologie

Zahnaufbau

Um die Wurzelkanalbehandlung zu verstehen, ist es wichtig, den Aufbau eines Zahns zu kennen:

1. Zahnkrone: Der sichtbare Teil des Zahns

2. Zahnwurzel: Der im Knochen verankerte Teil

3. Zahnschmelz: Die harte äußere Schicht der Krone

4. Dentin: Das Hauptgewebe des Zahns

5. Pulpa: Das weiche Gewebe im Inneren des Zahns, das Nerven und Blutgefäße enthält

Gründe für eine Wurzelkanalbehandlung

Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn die Pulpa irreversibel geschädigt ist. Häufige Ursachen sind:

– Tiefe Karies

– Traumata (z.B. Unfälle)

– Wiederholte zahnärztliche Eingriffe

– Risse oder Frakturen im Zahn

Diagnose und Behandlungsplanung

Symptome

Patienten mit einer Pulpaerkrankung können folgende Symptome zeigen:

– Starke Schmerzen, besonders bei Druck oder Temperaturreizen

– Spontane Schmerzen

– Verlängerte Schmerzreaktion auf Kältereize

– Schwellung des umliegenden Gewebes

– In fortgeschrittenen Fällen: Abszessbildung

Diagnostische Verfahren

Zur genauen Diagnose werden verschiedene Methoden eingesetzt:

1. Klinische Untersuchung

2. Röntgenaufnahmen (Einzelzahnfilm, Panoramaröntgen)

3. Sensibilitätstests (Kälte, Wärme, elektrisch)

4. Perkussionstest (Beklopfen des Zahns)

Behandlungsablauf

Die Wurzelkanalbehandlung erfolgt in der Regel in mehreren Sitzungen:

1. Sitzung: Aufbereitung

– Lokalanästhesie

– Trepanation (Eröffnung der Pulpakammer)

– Entfernung des Pulpagewebes

– Bestimmung der Arbeitslänge (mit Röntgen oder elektrischer Längenmessung)

– Mechanische und chemische Aufbereitung der Wurzelkanäle

– Einlage eines medikamentösen Zwischenfüllmaterials

2. Sitzung: Obturation

– Entfernung der temporären Füllung

– Erneute Spülung der Kanäle

– Trocknung der Kanäle

– Füllung der Kanäle mit Guttapercha und Sealer

– Verschluss der Zugangskavität

3. Sitzung: Definitive Versorgung

– In der Regel nach einigen Wochen

– Entfernung der provisorischen Füllung

– Aufbau des Zahns (z.B. mit Composite)

– Ggf. Überkronung zum Schutz der Zahnsubstanz

Moderne Techniken und Instrumente

Die Endodontie hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht:

1. Maschinelle Aufbereitung: Verwendung von Nickel-Titan-Instrumenten für eine schonendere und effizientere Kanalaufbereitung

2. Elektrometrische Längenmessung: Präzise Bestimmung der Arbeitslänge ohne zusätzliche Strahlenbelastung

3. Optische Vergrößerungshilfen: Einsatz von Lupenbrillen und Dentalmikroskopen für eine bessere Sicht

4. 3D-Bildgebung: Verwendung von digitaler Volumentomographie (DVT) für komplexe Fälle

5. Ultraschallaktivierte Spülung: Verbesserte Reinigung der Kanalsysteme

 Prognose und Nachsorge

Erfolgsaussichten

Die Erfolgsquote von Wurzelkanalbehandlungen liegt bei fachgerechter Durchführung bei etwa 90%. Faktoren, die den Erfolg beeinflussen, sind:

– Ausgangssituation des Zahns

– Qualität der Behandlung

– Rechtzeitige und adäquate koronale Restauration

Nachsorge

Nach einer Wurzelkanalbehandlung sind regelmäßige Kontrollen wichtig:

– Klinische Untersuchung

– Röntgenkontrolle nach 6-12 Monaten und dann in größeren Abständen

– Beobachtung möglicher Symptome

Mögliche Komplikationen

Trotz sorgfältiger Behandlung können Komplikationen auftreten:

1. Persistierende Infektion: Kann eine Revision oder chirurgische Maßnahmen erforderlich machen

2. Wurzelfraktur: Insbesondere bei stark geschwächten Zähnen

3. Instrumentenfraktur: Selten, aber möglich bei der Aufbereitung

4. Überpressen von Füllmaterial: Kann zu Reizungen des periapikalen Gewebes führen

Alternativen zur Wurzelkanalbehandlung

In manchen Fällen kann eine Wurzelkanalbehandlung nicht durchgeführt werden oder ist nicht erfolgversprechend. Alternativen sind:

1. Extraktion: Entfernung des Zahns, gefolgt von prothetischem Ersatz

2. Hemisektion: Entfernung einer Wurzel bei mehrwurzeligen Zähnen

3. Wurzelspitzenresektion: Chirurgische Entfernung der Wurzelspitze bei persistierenden apikalen Entzündungen

Wurzelbehandelte Zähne sind das Ergebnis einer komplexen zahnmedizinischen Behandlung, die es ermöglicht, natürliche Zähne trotz schwerer Schädigungen zu erhalten. Moderne Techniken und Materialien haben die Erfolgsaussichten dieser Behandlung in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dennoch erfordert die Versorgung wurzelbehandelter Zähne eine sorgfältige Planung, präzise Durchführung und regelmäßige Nachsorge. Patienten sollten eng mit ihrem Zahnarzt zusammenarbeiten, um den langfristigen Erfolg der Behandlung zu sichern und die Funktion und Ästhetik des behandelten Zahns zu erhalten.

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