Tel.: 040 695 2000
Zahnarztpraxis Nekzai in Hamburg-Wandsbek
  • Praxis
  • Leistungen
  • Zahngesundheit
    • News
    • Galerie
    • Blog
    • Wiki
    • Service
    • Downloads
    • Ästhetische Zahnheilkunde
    • Zahnarztangst?
  • Prophylaxe
  • Endodontie
  • Implantate
  • Zahnästhetik
  • Terminbuchung
  • Kontakt
  • Menü Menü

Kronenverlängerung

Die Kronenverlängerung ist ein chirurgischer Eingriff in der Zahnmedizin, der darauf abzielt, mehr Zahnsubstanz oberhalb des Zahnfleischsaums freizulegen. Sie dient sowohl funktionellen als auch ästhetischen Zwecken und wird häufig im Vorfeld prothetischer Versorgungen oder zur Verbesserung des Zahnfleischverlaufs durchgeführt. Der Eingriff erfolgt typischerweise durch Zahnfleischreduktion (Gingivektomie), Knochenmodellierung (Osteoplastik) oder eine Kombination beider Techniken.

Was ist eine Kronenverlängerung?

Die Kronenverlängerung (engl. crown lengthening) beschreibt einen parodontalchirurgischen Eingriff, bei dem Zahnfleisch und ggf. auch Knochensubstanz entfernt oder verlagert werden, um einen größeren Anteil der natürlichen Zahnkrone freizulegen. Das Ziel ist es, eine ausreichende klinische Kronenlänge für Restaurationsmaßnahmen oder zur Verbesserung der Ästhetik zu schaffen.

Gründe für eine Kronenverlängerung

1. Funktionelle Indikationen

  • Subgingivale Karies oder Frakturen in Zahnnähe
  • Zahnrestaurationen mit unzureichender Retention
  • Zähne mit zu kurzer klinischer Krone für Kronen- oder Brückenversorgungen
  • Einhaltung des biologischen Systems (biologischer Abstand)
  • Freilegung für eine bessere Befestigung (z. B. bei adhäsiven Techniken)

2. Ästhetische Indikationen

  • Gummy Smile: übermäßig sichtbares Zahnfleisch beim Lächeln
  • Zahnfleischasymmetrien im Frontzahnbereich
  • Unharmonische Zahnkronenverhältnisse (z. B. kurze Schneidezähne)

3. Parodontalchirurgische Gründe

  • Kombination mit anderen Maßnahmen wie Gingivoplastik oder parodontaler Regeneration

Biologischer Hintergrund

Der Begriff biologischer Abstand (biological width) bezeichnet den vertikalen Raum zwischen Knochenkamm und freier Schmelz-Zement-Grenze, in dem sich das Zahnfleisch an den Zahn anlagert. Dieser beträgt im Mittel etwa 2–3 mm. Wird dieser Abstand durch Restaurationen verletzt, kann es zu:

  • chronischen Entzündungen
  • Attachmentverlust
  • Knochenabbau
  • Zahnfleischrückgang kommen.

Die Kronenverlängerung schafft ausreichend Abstand, um diesen biologischen Raum einzuhalten.

Ablauf des Eingriffs

1. Voruntersuchung und Planung

  • Klinische und radiologische Diagnostik
  • Analyse des Zahnstatus, Knochenniveaus und ästhetischen Verlaufs
  • Festlegung der Schnittführung und Gewebereduktion
  • Ggf. digitale Smile-Designs oder Wax-Up zur Visualisierung

2. Lokalanästhesie

  • Vollständig schmerzfreie Behandlung durch lokale Betäubung

3. Schnittführung und Lappenbildung

  • Mukoperiostlappen wird angelegt
  • Freilegung des darunterliegenden Knochens

4. Entfernung von Zahnfleisch und/oder Knochen

  • Gingivektomie: Reduktion des Zahnfleischs ohne Knochenbearbeitung
  • Osteoplastik/Ostektomie: Modellierung oder Entfernung von Knochensubstanz, wenn der Knochen biologisch zu nah an der Krone liegt

5. Repositionierung und Naht

  • Zahnfleisch wird weiter apikal repositioniert und vernäht
  • Wundverschluss mit nicht-resorbierbaren oder resorbierbaren Nähten

6. Heilungsphase

  • Fäden werden nach 7–10 Tagen entfernt
  • Komplette Ausheilung dauert 4–8 Wochen, in ästhetisch sensiblen Fällen auch länger

Nachsorge und Verhalten nach dem Eingriff

  • Schmerzmittel nach Bedarf (z. B. Ibuprofen)
  • Weiche Ernährung und verzicht auf Kauen im OP-Bereich
  • Keine Zahnbürste direkt am OP-Gebiet für 1 Woche
  • Antiseptische Mundspülungen (z. B. Chlorhexidin) zur Plaquekontrolle
  • Regelmäßige Kontrollen zur Wundheilung

Mögliche Komplikationen

  • Blutungen oder Schwellungen
  • Wundheilungsstörungen bei schlechter Mundhygiene
  • Zahnempfindlichkeit durch freigelegene Wurzelanteile
  • Veränderung des ästhetischen Erscheinungsbilds (längere Zähne)

Alternativen zur Kronenverlängerung

  • Orthodontische Extrusion: der Zahn wird kieferorthopädisch nach koronal bewegt
  • Intraorale Klebebrücken oder Keramikonlays bei grenzwertiger Substanz
  • Extraktion und Implantation als ultima ratio

Wann ist eine Kronenverlängerung kontraindiziert?

  • Unzureichende parodontale Verhältnisse (z. B. hohe Lockerung)
  • Nicht erhaltungswürdige Zähne
  • Zu tief liegende Frakturlinien oder Karies
  • Patienten mit eingeschränkter Mundhygiene oder systemischen Erkrankungen, die Wundheilung stören

Vorteile der Kronenverlängerung

  • Sichert die Langlebigkeit prothetischer Restaurationen
  • Stellt eine klare Restaurationsgrenze her
  • Verbessert Ästhetik und Symmetrie im Frontzahnbereich
  • Ermöglicht zahnerhaltende Maßnahmen bei grenzwertiger Substanz

Auf einen Blick – Kronenverlängerung

AspektBeschreibung
ZielFreilegung zusätzlicher Zahnsubstanz zur funktionellen/ästhetischen Versorgung
IndikationenKaries, Fraktur, Gummy Smile, prothetische Vorbereitung
VerfahrenGingivektomie, Osteoplastik, Kombination beider Methoden
Heilungsdauer4–8 Wochen, vor prothetischer Versorgung
RisikenSchmerz, Schwellung, Ästhetikveränderung, Zahnempfindlichkeit

Fazit

Die Kronenverlängerung ist ein bewährtes chirurgisches Verfahren, das sowohl funktionelle als auch ästhetische Vorteile bietet. Sie ermöglicht eine präzise prothetische Versorgung, respektiert biologische Grenzen und schafft optimale Voraussetzungen für langfristige Zahnerhaltung. Voraussetzung für den Erfolg ist eine sorgfältige Planung, eine korrekte Indikationsstellung und eine konsequente Nachsorge.

Search Search
Nach oben scrollen Nach oben scrollen Nach oben scrollen