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Zahnarztpraxis Nekzai in Hamburg-Wandsbek
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Karies-Detektion

Die Karies-Detektion ist ein zentraler Bestandteil der zahnärztlichen Diagnostik und Voraussetzung für eine gezielte, minimalinvasive Behandlung. Ziel ist es, kariöse Läsionen frühzeitig, zuverlässig und möglichst schonend zu erkennen, um Zahnhartsubstanz zu erhalten und irreversible Schäden zu verhindern. Moderne Verfahren zur Karieserkennung reichen von der klassischen visuellen Inspektion bis hin zu hochsensiblen digitalen Bildgebungstechniken. In der präventiv orientierten Zahnmedizin gewinnt die Karies-Detektion zunehmend an Bedeutung – sowohl in der Routinekontrolle als auch bei der Verlaufskontrolle beginnender Läsionen.

Was ist Karies?

Karies ist eine multifaktorielle Erkrankung, die zur Zerstörung der Zahnhartsubstanz führt. Sie entsteht durch das Zusammenspiel aus:

  • Plaquebildung
  • Bakterien (z. B. Streptococcus mutans)
  • Zuckerzufuhr
  • unzureichender Mundhygiene
  • individueller Anfälligkeit des Zahnschmelzes

Die Demineralisation beginnt oft unsichtbar unter der Oberfläche, weshalb die reine Sichtprüfung nicht immer ausreicht.

Ziel der Karies-Detektion

  • Frühzeitiges Erkennen von Initialkaries
  • Differenzierung zwischen aktiver und inaktiver Läsion
  • Vermeidung unnötiger invasiver Eingriffe
  • Verlaufskontrolle bei remineralisierender Karies
  • Planung individueller Therapiestrategien

Klassische Methoden der Karies-Detektion

1. Visuelle Inspektion

  • Basisdiagnostik mit Spiegel und Sonde
  • Beurteilung von Verfärbungen, Oberflächenveränderungen, Glanzverlust
  • Einsatz von guter Ausleuchtung und trockengelegtem Zahn
  • Verwendung von Klassifikationen wie ICDAS (International Caries Detection and Assessment System)

Vorteile: Schnell, kostengünstig, bei guter Schulung zuverlässig
Nachteile: Nur begrenzt sensitiv, besonders bei okklusalen oder approximalen Läsionen

2. Taktile Prüfung mit Sonde

  • Früher verbreitet, heute kritisch betrachtet, da potenzielle Schädigung der Schmelzstruktur
  • Aktuell nur noch zurückhaltend bei weichen Dentinflächen oder Kavitäten

3. Röntgendiagnostik

  • Bissflügelaufnahmen (Bitewing) zur Erkennung approximaler Karies
  • Zahnfilme und Panoramaröntgen für tieferliegende Läsionen
  • Besonders bei okklusalen, versteckten oder sekundären Läsionen relevant

Vorteile: Hohe Aussagekraft bei approximaler Karies
Nachteile: Strahlenbelastung, keine Aussage über Aktivität der Läsion

Moderne Verfahren zur Karies-Detektion

1. Kaltlicht-Transillumination (z. B. DIAGNOcam)

  • Nutzung von Nahinfrarotlicht, das durch den Zahn geleitet wird
  • Karies erscheint als dunkler Schatten
  • Ohne Röntgenstrahlen
  • Ideal zur Detektion von Initialläsionen und zur Verlaufskontrolle

2. Laserfluoreszenz (z. B. DIAGNOdent)

  • Messung der Fluoreszenzveränderungen durch kariöse Substanzen
  • Zahlenwert zur quantitativen Einschätzung der Läsionstiefe
  • Besonders hilfreich bei okklusaler Karies

Vorteile: Objektive Werte, Verlaufskontrolle möglich
Nachteile: Interpretation abhängig vom Bediener, nicht zur alleinigen Diagnose geeignet

3. Elektrische Widerstandsmessung

  • Karies führt zu veränderten elektrischen Leitfähigkeiten
  • Früher verbreitet, heute kaum noch genutzt

4. Spektralanalyse / Quantitative Lichtinduzierte Fluoreszenz (QLF)

  • Hochentwickelte Technik mit UV-Licht zur Visualisierung von Entmineralisierungen
  • Ermöglicht die Dokumentation und Verlaufskontrolle von Initialkaries
  • Vor allem in Studien und spezialisierten Praxen verbreitet

ICDAS-System: Klassifikation von Kariesläsionen

Das ICDAS (International Caries Detection and Assessment System) dient der standardisierten visuellen Beurteilung. Die Klassifizierung erfolgt von 0 bis 6:

  • 0 – gesunder Zahn
  • 1–2 – beginnende Läsion (Initialkaries)
  • 3–4 – etablierte Läsion ohne Kavität
  • 5–6 – fortgeschrittene Karies mit Kavitätenbildung

Ablauf einer professionellen Karies-Diagnostik in der Praxis

  1. Anamnese und Risikobewertung
  2. Visuelle Inspektion und Trocknung
  3. Röntgenbilder (bei entsprechender Indikation)
  4. Zusätzliche Verfahren (Transillumination, Fluoreszenzdiagnostik)
  5. Dokumentation und Kariesklassifikation
  6. Individuelle Therapieplanung
  7. Patientenaufklärung und Präventionsempfehlungen

Bedeutung für die minimalinvasive Zahnheilkunde

Die moderne Karies-Detektion ermöglicht es, beginnende Läsionen zu erkennen, ohne gleich invasiv einzugreifen. Das unterstützt das Konzept der präventiven, zahnerhaltenden Therapie:

  • Remineralisierung statt Bohren, z. B. mit Fluoriden, Hydroxylapatit, CPP-ACP
  • Verlaufskontrollen statt sofortiger Restauration
  • Gezielte Intervention nur bei Progression

Methoden zur Karies-Detektion

MethodeEignungBesonderheiten
Visuelle InspektionBasisdiagnostikICDAS-Klassifikation
BissflügelröntgenApproximal- und SekundärkariesStrahlenbelastung beachten
Transillumination (NIR)Initialkaries, VerlaufskontrolleStrahlenfrei, patientenfreundlich
Laserfluoreszenz (DIAGNOdent)Okklusalkaries, VerlaufsmessungObjektive Werte, aber interpretationsabhängig
QLFStudien, Verlauf von DemineralisationenHochsensibel, teuer

Fazit

Die Karies-Detektion ist heute mehr als bloße Sichtprüfung – sie ist ein differenziertes diagnostisches System, das moderne Technik und präventive Konzepte vereint. Je früher eine kariöse Läsion erkannt wird, desto größer ist die Chance auf eine nichtinvasive, zahnschonende Behandlung. Für die Zahnmedizin bedeutet das: besser erhalten statt reparieren – präzise, schonend und patientenorientiert.

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