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Zahnarztpraxis Nekzai in Hamburg-Wandsbek
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Implantatabutment

Das Implantatabutment ist ein zentrales Verbindungselement in der modernen Implantologie. Es bildet die Schnittstelle zwischen dem im Kieferknochen verankerten Implantatkörper und der darauf befestigten Zahnkrone, Brücke oder Prothese. Ohne dieses Bauteil wäre eine funktionelle und ästhetische Versorgung mit Implantaten nicht möglich. Je nach klinischer Situation, Materialwahl und prothetischer Strategie kommen unterschiedliche Abutment-Typen zum Einsatz – standardisiert, individuell gefertigt oder sogar digital geplant.

Was ist ein Implantatabutment?

Ein Implantatabutment – auch Aufbaupfosten genannt – ist ein präzisionsgefertigter Zwischenträger, der auf das Implantat aufgesetzt und fest verschraubt oder zementiert wird. Es ragt durch das Zahnfleisch hindurch und trägt die endgültige oder temporäre Suprakonstruktion. Das Abutment muss:

  • biomechanisch stabil sein
  • die Weichgewebe gut stützen
  • die spätere Versorgung optimal tragen
  • ästhetischen Ansprüchen genügen

Aufbau eines Implantatsystems

Ein vollständiges Implantatsystem besteht in der Regel aus drei Hauptkomponenten:

  1. Implantatkörper – der Teil im Knochen (meist aus Titan oder Keramik)
  2. Abutment – das Verbindungselement im Weichgewebe
  3. Suprakonstruktion – Krone, Brücke oder Prothese auf dem Abutment

Das Abutment kann als ein separates Bauteil oder als ein integraler Bestandteil eines zweiteiligen Implantats geplant sein.

Abutment-Typen im Überblick

Die Wahl des geeigneten Implantatabutments hängt von verschiedenen Faktoren ab: Implantatsystem, Position im Kiefer, ästhetische Anforderungen, Weichgewebesituation und prothetische Planung.

1. Standard-Abutment

  • Industriell vorgefertigt
  • Geringe Kosten
  • Ideal für Posteriorbereich oder einfache prothetische Fälle
  • Meist aus Titan, seltener aus Zirkonoxid

2. Individuelles Abutment (CAD/CAM)

  • Computergestützt designt und gefräst
  • Optimale Anpassung an Gingivaverlauf und Platzverhältnisse
  • Besonders geeignet für Frontzähne und ästhetisch anspruchsvolle Bereiche
  • Materialien: Zirkonoxid, Titan oder Titanbasis mit Keramikverblendung

3. Gingivaformer / Heilabutment

  • Temporäres Abutment zur Formung des Weichgewebes in der Einheilphase
  • Schafft ein natürliches Emergenzprofil
  • Wird nach Einheilung gegen das endgültige Abutment getauscht

4. Anguliertes Abutment

  • Für Implantate mit ungünstigem Einschubwinkel
  • Ermöglicht prothetische Kompensation von Abweichungen
  • Varianten mit 15°, 25° oder 30° Winkel
  • Vorteilhaft im Seitenzahnbereich mit reduzierter Achsenlage

5. Abutment für verschraubte vs. zementierte Versorgung

  • Verschraubt: ermöglicht Revision, retrievern ohne Zerstörung
  • Zementiert: bessere Ästhetik, aber Risiko für Zementreste im Sulkus
  • Die Wahl hängt vom Fall, der Implantatposition und den ästhetischen Anforderungen ab

Materialien für Abutments

Titan

  • Biokompatibel, stabil, langjährig erprobt
  • Leicht grau schimmernd – in dünner Gingiva ästhetisch nachteilig
  • Standardmaterial bei Posteriorversorgungen

Zirkonoxid

  • Keramisch, weiß – ideal für Frontzähne
  • Biologisch sehr verträglich
  • Ästhetisch überlegen, aber spröder als Titan
  • Teurer in der Herstellung

PEEK und Hybridmaterialien

  • Für temporäre Abutments oder spezifische Indikationen
  • Weniger gebräuchlich im Langzeitbereich

Einheilung und Weichgewebsmanagement

Ein korrekt positioniertes Abutment ist entscheidend für das sogenannte Emergenzprofil – also die Art und Weise, wie die Zahnkrone aus dem Zahnfleisch „emergiert“. Ein gut geformtes Abutment unterstützt:

  • Natürliches Weichgewebsprofil
  • Stabilen Gingivasaum
  • Langfristige Ästhetik und Funktion

Das Weichgewebemanagement umfasst:

  • Auswahl des richtigen Gingivaformers
  • Schaffung von Papillenform und Schleimhautverlauf
  • ggf. chirurgische oder prothetische Korrekturen

Digitale Planung von Abutments

Moderne Implantologie nutzt digitale Workflows, bei denen das Abutment:

  • CAD-basiert entworfen wird
  • in einem digitalen Wax-up integriert ist
  • nahtlos in die Implantatprothetik überführt wird

Dies ermöglicht:

  • höhere Präzision
  • reproduzierbare Ästhetik
  • reduzierte Behandlungszeiten

Digitale Abformung, 3D-Design und CAM-Fertigung machen die individuelle Abutmentherstellung wirtschaftlicher und effizienter.

Komplikationen rund ums Abutment

Wie bei jeder implantologischen Komponente können auch beim Abutment Komplikationen auftreten:

  • Schraubenlockerung oder -fraktur
  • Periimplantitis durch Mikrospalten oder Zementreste
  • Gingivarezession bei unzureichender Formgebung
  • Verfärbungen bei Titan in dünner Schleimhaut
  • Frakturen bei keramischen Abutments unter Belastung

Regelmäßige Nachkontrollen und professionelle Hygiene sind entscheidend für die Langlebigkeit des Gesamtsystems.

Eigenschaften eines idealen Abutments

  • Passgenau auf Implantat und Weichgewebe abgestimmt
  • Biokompatibel und stabil
  • Ästhetisch harmonisch, insbesondere bei Frontzähnen
  • Langfristig dicht, um Bakterieneintritt zu verhindern
  • Zugänglich für Reinigung und Revision

Fazit

Das Implantatabutment ist viel mehr als nur ein „Verbindungsstück“ – es ist das funktionelle und ästhetische Bindeglied zwischen Implantat und prothetischer Versorgung. Seine Form, sein Material und seine Position entscheiden über den Langzeiterfolg eines Implantatsystems. Die Auswahl des passenden Abutments sollte stets individuell getroffen werden – basierend auf klinischer Erfahrung, digitaler Planung und den Bedürfnissen des Patienten oder der Patientin.

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